„Was macht die Krise mit der Gesellschaft“

Adventgespräch des Dr.-Karl-Kummer-Instituts am Sonntag, 11.12.2022
Kleiner Saal der Arbeiterkammer, Stauchergasse 32, 8020 Graz

Das diesjährige Adventgespräch des Dr.-Karl-Kummer-Instituts für Sozialreform, Sozial- und Wirtschaftspolitik in der Steiermark fand am Sonntag, dem 11. Dezember 2022, im Kleinen Saal der Arbeiterkammer statt. Den Festvortrag hielt der Direktor der Caritas Steiermark a.D. Mag. Herbert Beiglböck, MBA, zum Thema „Was macht die Krise mit der Gesellschaft?“.

 

Vor dem Hintergrund der raschen Abfolge an Krisen seit 2008 stellte Direktor Beiglböck in seinem Vortrag die These auf, dass die größere Krise nicht auf den Bankkonten, sondern in den Köpfen und Herzen der Menschen zu finden sei. Als Mittel gegen diese Krise und die dadurch verursachte Angst und Verunsicherung empfahl Beiglböck, die Hoffnung wieder stark zu machen. Für diese Strategie der Hoffnung brauche es ein Nachdenken über folgende Fragen: Was ist der Mensch? Was ist das Ganze? Welche Werkzeuge zum Stärken der Hoffnung gibt es? Abschließend nannte Beiglböck den Dialog, die Bildung und Übungsfelder für gemeinschaftliches Leben als unverzichtbare Voraussetzungen für einen gemeinsamen neuen Aufbruch in Zuversicht und Zusammenhalt.

 

Seit 1980 versammelt sich das Dr.-Karl-Kummer-Institut für Sozialreform, Sozial- und Wirtschaftspolitik zu einer feierlichen Veranstaltung traditionellerweise am 8. Dezember, die heuer terminbedingt am 11. Dezember 2022, dem 3. Adventsonntag, stattfand. Dieser Sonntag trägt auch den Beinamen „Gaudete“ – „Freuet Euch“: Mit diesem Motto eröffnete Obmann Univ.-Prof. Dr. Klaus Poier gleichsam als Kontrapunkt zum aktuell vorherrschenden Krisendiskurs auch die Veranstaltung und wies auf das Reservoir an Perspektiven und Lösungspotenzialen hin, die die Kath. Soziallehre basierend auf ihren vier Grundprinzipien Personalität, Subsidiarität, Solidarität und Gemeinwohl für die Gestaltung der Gesellschaft und der aktuellen Herausforderungen bereithält. Arbeiterkammerpräsident und Gastgeber Josef Pesserl dankte in seinem Grußwort dem Kummer-Institut für sein Engagement im Sinne der sozialen Gerechtigkeit.

Im Rahmen des Adventgesprächs fand auch die traditionelle Preisverleihung für hervorragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten im Themenbereich des Dr.-Karl-Kummer-Instituts statt. Der seit 1995 verliehene Hans-Vollmann-Preis, benannt nach dem 1994 verstorbenen steirischen NRAbg. und politischen Weggefährten des Sozialpolitikers Karl Kummers, wurde an Mag.Lena Kulmer für ihre arbeitsrechtliche Diplomarbeit „Die Rolle der Schlichtungsstelle nach dem ArbVG“ und an Mag.a Nina Schober für ihre Diplomarbeit „Ausgewählte Phänomene der Digitalisierung unter arbeits-, sozial- und gewerberechtlichen Aspekten“ überreicht. Der 2018 gestiftete Dr.-Karl-Kummer-Preis für Familienpolitik wurde an Mag.a Lisa Fessel für ihre Diplomarbeit „Kindeswohlgebot und nichteheliche Abstammung“ sowie an Oliver Posch BA, MA und an Romana Zach BA, MA für ihre soziologische Masterarbeit „Zur Lage von Caring Men* an Universitäten“ verliehen. Die Laudationes hielten ao. Univ.-Prof. Dr. Nora Melzer und Gf. Dr. Hedwig Unger.

 

Fotos (Thomas Fischer):

Foto 1: (v.l.) Josef Pesserl, Herbert Beiglböck, Egon Kapellari, Barbara Riener, Klaus Poier;  Foto 2: (v.l.) Hedwig Unger, Lisa Fessel, Oliver Posch, Sabine Haring-Mosbacher, Klaus Poier. Foto 3: (v.l.) Nora Melzer, Lena Kulmer, Nina Schober, Hedwig Unger, Klaus Poier;